Musik und Politik im Europa der Frühen Neuzeit. Methodische Öffnung und interdisziplinäre Vernetzung an der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaft

Musik und Politik im Europa der Frühen Neuzeit. Methodische Öffnung und interdisziplinäre Vernetzung an der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaft

Organisatoren
Lehrstuhl für Neuere Geschichte / Lehrstuhl für Musikwissenschaft, Universität Regensburg
Ort
digital (Regensburg)
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.09.2021 - 25.09.2021
Url der Konferenzwebsite
Von
Eva-Maria Schreiner, Universität Passau

Obwohl sich sowohl Musik- als auch Geschichtswissenschaft bereits mit zeremoniellen und repräsentativen Faktoren frühneuzeitlicher Musikereignisse befassten, ist Musik noch keine etablierte Quellengattung der Geschichtsforschung, die sich politischen Aspekten der Frühen Neuzeit widmet. Während im Bereich der sound studies und der angelsächsischen Forschung seit geraumer Zeit ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt wird, blieben fruchtbare Kooperationen zwischen Geschichts- und Musikwissenschaft im deutschsprachigen Raum bisher meist auf zeitlich begrenzte Einzelprojekte beschränkt. Ziel der Tagung war es, in durchwegs paritätisch besetzten Sektionen die Rolle von Musik als wesentlichem Bestandteil frühneuzeitlicher Politik kritisch zu reflektieren. Gefragt wurde danach, in welchen Kontexten und mit welchen Mitteln Musik politische Ideen übersetzte, Funktionen erfüllte oder Wirkungen entfaltete und inwiefern sie selbst als Mittel, Medium oder Gegenstand von Politik angesehen werden kann. Zudem sollten der Stand der interdisziplinären Zusammenarbeit sowie Chancen und Problemfelder einer vertieften Vernetzung ausgelotet werden.

In ihrem Einführungsvortrag verdeutlichten ANDREA ZEDLER (Bayreuth) und ELISABETH NATOUR (Regensburg) das Potenzial interdisziplinärer Forschungsansätze. Die in der Geschichtswissenschaft noch überwiegende Wahrnehmung von Musik als Randphänomen der Politik stehe im Widerspruch zur zeitgenössischen Sicht und verstelle den Blick auf außerordentlich reiches Quellenmaterial. Um die Schnittstelle von Musik und Politik für die Ziele der Tagung zu konkretisieren, definierten die Referentinnen Musik als institutionellen und intendierten tonal-rhythmischen Rahmen. Zugleich warben sie für einen reflektierten Gebrauch des Politikbegriffs, dessen vielfältige Dimensionen sich in der Tagungsstruktur manifestierten.

Im anschließenden Methodendialog führte HARRIET RUDOLPH (Regensburg) mögliche Ansatzpunkte für übergreifende Fragestellungen an, darunter Musik als Element der Herrschaftslegitimation sowie als Medium politischer Ziele. Als Herausforderungen benannte sie die Problematik von unterschiedlichen Fokussierungen, Begriffen und Herangehensweisen. Eine derartige Multiperspektivität griff KLAUS PIETSCHMANN (Mainz) als Chance auf, betonte jedoch, dass jede der beiden Disziplinen zur Hilfswissenschaft der anderen werden müsse und dazu die Bereitschaft gehöre, Kompetenzen des eigenen Faches zu erweitern, zu überschreiten und möglicherweise auch in Frage zu stellen.

Ein auf die Tagung abgestimmtes und von KATELIJNE SCHILTZ (Regensburg) und ANDREA ZEDLER moderiertes Abendkonzert1 zielte darauf, das Ineinandergreifen von Musik und Politik in der Frühen Neuzeit zu exemplifizieren und für die interessierte Öffentlichkeit klanglich nachvollziehbar zu machen. Hierfür wurden Werke ausgewählt, die Gegenstand einzelner Vorträge im Zuge der Tagung waren.

Die I. Sektion zum Themenfeld Musik, Konfession und Politik eröffnete JÖRG BÖLLING (Hildesheim) mit einer Betrachtung des Konstanzer Reichstages (1507) im Spiegel von Heinrich Isaacs Motette „Sancti Spiritus / Imperii proceres“ und deren frühneuzeitlicher Rezeption. Bölling erweiterte dabei musikwissenschaftliche und philologische Deutungsansätze um eine historisch-politische Dimension. Die Motette diente als musikalische Eröffnung des Reichstags, um – so Bölling – Öffentlichkeit, Sakralität und Solennität herzustellen. Als „musikalisches Motto“ habe sie das politische Programm des noch ungekrönten Kaisers Maximilian verkörpert und durch „ihre ästhetische Konsonanz für den reichsweiten Konsens“ geworben.

Anschließend zeigte CHRISTIANE WIESENFELDT (Heidelberg) unterschiedliche Zugänge zu Pierre de la Rues „Missa de Septem Doloribus“ auf, entstanden zwischen 1508 und 1516 im Umfeld Margarethes von Österreich. Bei dieser polyphonen Messe verweist eine Zusatztextierung auf die Sieben Schmerzen Mariens und bietet so intertextuelle Angebote. Unter Einbezug kunsthistorischer Aspekte präsentierte Wiesenfeldt zwei Deutungsansätze: Zum einen könne die Gesamtkomposition die persönliche und öffentlich-politische Barmherzigkeit der Herrscherin repräsentieren. Würde das Konzept des Mitleidens zum anderen im Sinne individueller Anteilnahme auf den Komponisten ausgedehnt, entstünde ein neuer Zugang zu weiteren De-la-Rue-Messen, sogar eine Einladung zur Compassio für alle Menschen sei denkbar.

KATELIJNE SCHILTZ (Regensburg) und DOMINIC E. DELARUE (Regensburg) stellten den Codex des Ambrosius Mayrhofer als diplomatisches Kommunikationsmittel im interkonfessionellen Dialog vor. Der Konventuale des Klosters St. Emmeram hatte das Chorbuch mit Werken Orlando di Lassos 1567 dem Inneren Rat der Reichsstadt Regensburg gewidmet. Mit interdisziplinärem Zugriff arbeiteten Schiltz und Delarue die Interaktion der medialen Ebenen heraus. Der auf ein wohlwollendes Verhältnis von Stadt und Kloster bedachte Mayrhofer bewies sowohl Pragmatismus als auch Feingefühl, indem er den Ausdruck seines Respekts gegenüber dem evangelischen Ratsgremium mit überkonfessionellen theologischen Themen, aber auch Hinweisen auf eigene Standpunkte kombinierte. Folge man dem Paratext, dann falle der Musik in diesem harmonisierenden Prozess die zentrale Rolle zu.

Zu Beginn der II. Sektion, die sich Musik und der Performanz von Herrschaft widmete, verdeutlichte EVELYN KORSCH (Erfurt) die musikalischen Repräsentationsstrategien der hochprofessionalisierten Festkultur Venedigs am Beispiel der Krönung von Dogaressa Morosina Morosini Grimani im Jahr 1597. Bei diesem dreitägigen „Multimediaspektakel“ begleiteten militärische Klänge und „liebliche Melodien“ die Dogengattin allerorten. Die extravagante Inszenierung unterstützte laut Korsch den „Mythos Venedig“, welcher innenpolitisch der Stabilisierung und außenpolitisch der Legitimation von Herrschaft gedient habe. Der Verzicht auf Festelemente mit latenter Gewalt zugunsten hochqualitativer musikalischer Darbietungen habe den Erhalt öffentlicher Ordnung garantiert, um nicht Venedigs Image als irdisches Paradies zu gefährden.

Mit der klanglich-politischen Disposition von Herrschereinzügen in den flämischen Niederlanden beschäftigte sich MARGRET SCHARRER (Bern). Sie stellte heraus, dass sowohl Musik als auch Klang der städtischen Lautsphäre dafür instrumentalisiert wurden. Unter anderem erzeugte die Menschenmasse selbst mit Glöckchen und Schellen in diversen klanglich-materiellen Hierarchien „Klanggewalt“, die vom Lärm der Kanonaden und Gewehrsalven, Trompetensignalen und vor allem mit Glockengeläut teilweise ohrenbetäubend verstärkt wurde. Jedes hörende Individuum erfuhr dadurch nicht nur von der Ankunft des Souveräns, sondern sei ihm durch dessen „Klanghandlungen“ auch sinnlich ausgeliefert gewesen. Somit habe die klangliche Anlage von Einzügen Macht sowohl dar- als auch hergestellt, indem der städtische Raum akustisch in Besitz genommen wurde.

Musik und Diplomatie bildeten das Thema der III. Sektion. HENNING P. JÜRGENS (Mainz) stellte hierzu das von 2015 bis 2018 durchgeführte Verbundprojekt „‚Dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen‘. Repräsentationen des Friedens im vormodernen Europa“ der Leibniz-Gemeinschaft vor. Am Beispiel des Nürnberger „Schwedischen Friedensmahls“ vom 25. Juni 1649 verdeutlichte er die Multimedialität von frühneuzeitlichen Friedensdarstellungen, die sich eines gemeinsamen Kanons von visuellen, sprachlichen und akustischen Darstellungsmodi bedienten. Die thematischen Kategorien der zugehörigen virtuellen Ausstellung2, unter anderem Diplomatie, Herrscherrepräsentation und Ordnungsvorstellungen, eignen sich auch als Ausgangspunkt für interdisziplinäre Fragestellungen von Musik- und Geschichtswissenschaft.

STEFANIE FREYER (Osnabrück) rückte das Potenzial von Musikern als informellen diplomatischen Akteuren ins Blickfeld. Sie präsentierte einen neuen Ansatz zur Korrespondenz des englischen Gesandten Stephen Lesieur mit John Dowland, Lautenist am Hofe Christians IV. von Dänemark. Lesieur kontaktierte seinen Landsmann nach dem Scheitern der Verhandlungen im englisch-dänischen Handelsstreit 1602. Er betonte die Schuld der Dänen, legte diplomatische Briefe zur Weitergabe bei und bat um gelegentliche Information an den englischen Hof. Bisher ging die Forschung daher von einer Spionagetätigkeit Dowlands aus. Freyer hingegen stellte die These auf, Dowland habe hier im Sinne eines „bemannten Briefes“ selbst Zusatzinformationen weitergeben sollen, und zwar eine Rechtfertigung für die missglückten Verhandlungen aus der Sicht Englands.

Zum Auftakt der IV. Sektion „Musik im höfischen Kontext: das Beispiel Wien“ beleuchtete MATTHIAS SCHNETTGER (Mainz) das Bild von Eleonora Gonzaga-Nevers (Eleonora die Jüngere, 1628–1686), Stiefmutter Leopolds I., als Adressatin musikalischen Herrscherinnenlobs. Im Spiegel der zu ihrem Geburtstag aufgeführten Werke erarbeitete er, dass einerseits starke, tugendhafte Frauenfiguren als Protagonistinnen gewählt wurden, andererseits besonders die Überleitung zum finalen Tanz Möglichkeiten zu einer explizit auf Eleonora zugeschnittenen Panegyrik bot. Der Zusammenhalt des Herrscherhauses wurde dadurch hervorgehoben, dass Familienmitglieder aktiv bei der Inszenierung mitwirkten. So sei der Geburtstag auch als dynastisches Fest zu betrachten und zeige, wie weibliche Familienmitglieder wesentlich Anteil an frühneuzeitlicher Herrschaftsrepräsentation gehabt hätten.

KONSTANTIN HIRSCHMANN (Wien) untersuchte die spezifische Funktion der componimenti per musica in der Regierungszeit Josephs I. (1705–1711). Diese wurden regelmäßig am Wiener Hof aufgeführt und als Bestandteil eines medialen Repräsentationsverbundes in den Dienst der habsburgischen Imagepflege integriert. Das Abstammungsnarrativ der translatio imperii nahm dabei besonders breiten Raum ein. Im Vergleich zur Verbreitung der Imago auf Medaillen und Kupferstichen, in Panegyrikoi und Geschichtsbüchern stelle die Musik laut Hirschmann vielleicht nicht das effektivste, aber unmittelbarste, weil vom Kaiserpaar direkt in Auftrag gegebene Werkzeug zur „Generierung von Legitimationskapital“ dar.

Die Rekatholisierung Córdobas und damit verbundene musikalische Effekte urbaner Transformation standen im Zentrum der Keynote von IAIN FENLON (Cambridge). Der im 16. Jahrhundert vorangetriebene autoritäre Katholizismus führte nicht nur zu wachsender Intoleranz, sondern auch zu einer Intensivierung öffentlicher Andachtsformen. Im Besonderen arbeitete Fenlon anhand der Mezquita-Catedral de Córdoba die reziproken Effekte von Politik, Architektur und Musik innerhalb dieses Prozesses heraus. Der Machtanspruch, der sich zunächst in einer baulichen Transformation der ehemaligen Moschee niederschlug, schuf neue Klangräume, die beispielsweise eine Expansion des polyphonen Programms nach sich zogen. Im Zuge zahlreicher Prozessionen gelang es, über die Mauern der Kathedrale hinaus die gesamte Stadt synästhetisch zu vereinnahmen.

Die V. Sektion „Musik als politisches Medium“ eröffneten BRITTA KÄGLER (Passau) und GESA ZUR NIEDEN (Greifswald) mit einem Vergleich der Produktionssysteme der Hofopern in München und Stuttgart nach 1750. Für ihre Analyse der politischen Dimension von Opernaufführungen zogen sie exemplarisch das Werk „Catone in Utica“ (1753 München/1754 Stuttgart) heran, das jeweils aus Anlass von dynastischen Festen aufgeführt worden war. Die Beispiele ließen nicht nur die Orientierung der Höfe an etablierten Repräsentationskulturen sichtbar werden, auf breiter Quellenbasis wurden vor allem die unterschiedlichen Funktionen von visuellen Elementen (Bühnenbild und Kostüm) im Produktionssystem konkretisiert. Zudem wurden Thesen zu einer ausgeprägten „Reparaturkultur“ vorgestellt und mit Blick auf Repräsentationsstrategien eingeordnet.

JAN-FRIEDRICH MISSFELDER (Basel) analysierte Balladen aus dem Jahr 1712 im Kontext des Toggenburgerkrieges. In diesem Religionskonflikt wurden Liedblattdrucke zur Verbreitung politischer Ideen eingesetzt und waren von der Zensur kaum zu kontrollieren. Mißfelder untersuchte im Besonderen das Kontrafaktum des „Neuen Tell“. Hierfür wurde der Nationalheld Wilhelm Tell heraufbeschworen, die Melodie entsprach dem populären Wilhelmuslied und verstärkte so die politische Konnotation. Die Kontrafaktur wurde auch von der politischen Gegenseite aufgenommen und mit eigenen Botschaften überspielt. Mißfelder identifizierte hier ein „genuin politisches Potenzial musikalischer Praxis, mit dem frühneuzeitliche Gesellschaften Konflikte austragen und politische Anschlusskommunikation organisieren konnten“.

NICOLE K. STROHMANN (Hannover) ging der Frage der musikalischen und politischen Vernetzung der hannoverschen Musik- und Festkultur nach. Als Beispiel für Musik als Medium der Herrschaftslegitimation zog sie Agostino Steffanis Oper „Henrico Leone“ heran, die bei der Eröffnung des Hoftheaters 1689 gegeben wurde. Die Stoffauswahl lasse sich – so Strohmann – in direkten Zusammenhang mit der angestrebten Rangerhöhung Hannovers bringen. Deutlich wurde auch, dass die herzoglichen Reisen (v. a. nach Italien) nachhaltigen Einfluss auf die Hofmusik hatten, ohne die die kosmopolitischen Aktivitäten des regierenden Paares nicht in derselben Art realisierbar gewesen wären.

Abschließend hinterfragte LENA VAN DER HOVEN (Bayreuth) den Begriff der höfischen Repräsentation im Kontext der frühen Verbreitung der opera buffa außerhalb Italiens (1740–1765). Mit Blick auf die repräsentativen Funktionen der Gattung sei es gewinnbringend, spezielle Adressatenkreise der Opera buffa zu untersuchen. Friedrich II. habe beispielsweise die noch junge und mit Natürlichkeit sowie Sentimentalität assoziierte Operngattung in den Dienst seiner aufgeklärten Imagepolitik gestellt und damit in erster Linie die eigene Hofgesellschaft, familiäre und intellektuelle Netzwerke adressiert. Um der Gefahr einer Überinterpretation aus rein höfischem Blickwinkel zu entgehen, regte van der Hoven eine Betrachtung aus der Perspektive künstlerischer Akteur:innen an. Zudem formulierte sie einen Fragenkatalog für mögliche Funktionen der Opera buffa innerhalb der höfischen Repräsentation, darin unter anderem Fragen nach Subventionierung, Programmhoheit und Zugang.

In ihren Abschlusskommentaren bündelten SABINE MEINE (Köln) und VOLKER REINHARDT (Freiburg, Schweiz) die Perspektiven einer zukünftigen dynamischen Zusammenarbeit beider Disziplinen. Für die Musikwissenschaft impliziere dies die Bereitschaft, die (politischen) Funktionen von Musik genauso in den Blickpunkt zu rücken wie ihre musikimmanenten Aspekte, für die Geschichtswissenschaft, die Quelle Musik selbstverständlich als Gegenstand von Politik und politischer Repräsentation, als Instrumentum regni, anzuerkennen. Eine solche Öffnungsdynamik müsse keinen Verlust der Fachperspektive bedeuten. Kunstwerke auch als „Gebrauchsgüter“ zu verstehen, spreche ihnen nicht den Status der Kunst, ihre Wertschätzung oder Qualität ab.

Am Ende der Tagung stand der Konsens: Musik ist Teil frühneuzeitlicher Politik. Dabei können beide Fächer auch außerhalb der höfischen Sphäre Hand in Hand gehen, die politische Wirkung von Musik entfaltet dort unter Umständen sogar breitenwirksam stärkere Effekte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Funktionen, Wirkmöglichkeiten und faktische Wirkmächtigkeit von Musik differenziert im Verbund der beiden Fächer, also im besten Sinne des Wortes „interdisziplinär“, zu untersuchen. Hierfür müssen begrifflich möglichst präzise gemeinsame Nenner gefunden werden; als innerhalb der Tagung intensiv diskutierte Beispiele seien „Repräsentation“ und „Klang“ genannt. Interdisziplinäre Zusammenarbeit kann demnach besonders dort fruchtbar sein, wo man sich auf signifikante Themen und Fragestellungen einigt. Die Tagungskonzeption bot hierfür mit ihren Sektionen bereits geeignete Vorschläge an, weitere kristallisierten sich im Verlauf der Referate und der äußerst angeregten Diskussionen heraus.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung
Elisabeth Natour (Regensburg) / Andrea Zedler (Bayreuth)

Impulsreferat und Methodendialog
Harriet Rudolph (Regensburg) / Klaus Pietschmann (Mainz)

I Musik, Konfession und Politik

Jörg Bölling (Hildesheim): Politische Polyphonie. Der Konstanzer Reichstag (1507) im Spiegel von Heinrich Isaacs Motette „Sancti Spiritus / Imperii proceres“

Christiane Wiesenfeldt (Heidelberg): Leiden, Mitleiden, Durchleiden: Komponierte „Compassio“ in Pierre de la Rues „Missa de Septem Doloribus“

Katelijne Schiltz (Regensburg) / Dominic E. Delarue (Regensburg): Musik und Bild im interkonfessionellen Dialog: Der Codex des Ambrosius Mayrhofer für den Rat der Stadt Regensburg

II Musik und die Performanz von Herrschaft

Evelyn Korsch (Erfurt): „Con suoni et canti soavissimi“ – Musik als Zeichen der Göttlichkeit Venedigs im 16. Jahrhundert

Margret Scharrer (Bern): Zur klanglich-politischen Disposition herrscherlicher Einzüge in den Niederlanden des frühen 16. Jahrhunderts

III Musik und Diplomatie

Henning P. Jürgens (Mainz): Musikalische und andere Repräsentationen des Friedens in der Frühen Neuzeit

Stefanie Freyer (Osnabrück): Musiker und englische Diplomatie um 1600

IV Musik im höfischen Kontext: das Beispiel Wien

Matthias Schnettger (Mainz): „L’insigne, e famosa Eleonora“. Das Lob einer Stiefmutter

Konstantin Hirschmann (Wien): „Egli, clemente, e giusto, d'ogni altro di lui famoso augusto renderà col suo nome il nome oscuro“. Componimenti per musica als Teil der herrschaftlichen Repräsentation am Hof Josephs I.

Keynote

Iain Fenlon (Cambridge): Catholicizing Córdoba: The Politics of Urban Transformation

V Musik als politisches Medium

Britta Kägler (Passau) / Gesa zur Nieden (Greifswald): Gesang, Kostüm oder Stück? Musiktheater als Element frühneuzeitlicher Politik am Beispiel der Höfe in München und Stuttgart

Jan-Friedrich Mißfelder (Basel): Der größte Hit des Jahres 1712. Pop und Politik in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft

VI Musik und Repräsentation

Nicole K. Strohmann (Hannover): Musik, Mobilität und Kosmopolitik: Musik- und Festkultur als Medium herrscherlicher Repräsentation am Hof in Hannover zum ausgehenden 17. Jahrhundert

Lena van der Hoven (Bayreuth): Interdisziplinäre Forschung zur Opera Buffa als Repräsentationsform des Hofes, 1745–1765

Abschlusskommentar

Sabine Meine (Köln) / Volker Reinhardt (Freiburg, Schweiz)

Anmerkungen:
1 Aufzeichnung abrufbar unter https://www.barockmusik.info/konzert/ (03.12.2021)
2 Vgl. https://www.friedensbilder.net (03.12.2021)


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts